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Kreisweite Aktion zur Medizinischen Soforthilfe nach Vergewaltigung am Internationalen Frauentag

Sarah M. lebt seit zwei Jahren mit ihrem Freund zusammen. Sie kennen sich seit Schulzeiten, haben einen gemeinsamen Freundeskreis und ihre Eltern fragen immer mal wieder nach Nachwuchs. Bis auf die üblichen Streitereien in einer Beziehung läuft alles gut, findet sie. Nach einem Streit will er sich versöhnen, sucht ihre Nähe. Sarah M. lässt es erst zu, dann geht es ihr zu weit, sie sagt es ihm mehrmals, dreht den Kopf weg, um ihn nicht küssen zu müssen. Er hält sie jedoch fest und vollzieht den Geschlechtsverkehr gegen ihren Willen.

 

Dieser Fall ist frei erfunden. Doch erleben viele Frauen, egal welchen Alters, vergleichbare Situationen. Situationen, in denen Vertrauen missbraucht wird und sie Angst davor haben, dass ihnen nicht geglaubt wird. Dass sich geliebte Menschen von ihnen abwenden und die Tat kleinreden: „Es ist doch nichts passiert. Das hat er nicht so gemeint.“ Strafanzeige zu stellen, kommt für viele Frauen in diesem Moment nicht in Frage.

 

Um Betroffene in dieser Situation auffangen und vertrauliche Unterstützung anbieten zu können, hat eine interdisziplinäre Arbeitsgruppe das Angebot „Medizinische Soforthilfe nach Vergewaltigung“ ins Leben gerufen. In Anlehnung an das Frankfurter Modell können sich Betroffene auch hier seit 2015 nach einer Vergewaltigung im Hochwaldkrankenhaus in Bad Nauheim medizinisch versorgen und auf Wunsch die Spuren gerichtsfest sichern lassen. Die Spuren werden für ein Jahr in der Rechtsmedizin in Gießen anonymisiert aufbewahrt und können im Fall einer späteren Strafanzeige als Beweismittel herangezogen werden. Dieser Aspekt ist Christa Mansky vom Frauen-Notruf Wetterau e.V. besonders wichtig: „Viele Frauen sind in der akuten Situation mit der Frage nach einer Strafanzeige überfordert. Gerade wenn sie den Täter privat kennen, ist das eine große Hemmschwelle. Mit der Spurensicherung haben sie Zeit sich erst einmal zu stabilisieren und sich zu der Frage auch fachlich beraten zu lassen, bevor sie eine Entscheidung treffen.“

 

Es sei auch wichtig zu betonen, dass das Angebot kostenfrei ist und sowohl Frauen, Männern, als auch Minderjährigen offensteht. „Die Besonderheit an dem Angebot ist zudem, dass sich die Betroffenen zu jeder Uhrzeit an uns wenden können, ohne vorher zur Polizei gehen zu müssen. Sie werden hier ernst genommen und es werden keine Entscheidungen über ihren Kopf hinweg getroffen,“ betont die Fachärztin Christine Bühner vom Hochwaldkrankenhaus, die selbst schon die medizinische Versorgung und Spurensicherung durchgeführt hat.

 

In einer Arbeitsgruppe arbeiten Mitarbeiterinnen des Frauen-Notrufs Wetterau, des Fachdienstes Frauen und Chancengleichheit des Wetteraukreises, der Polizeidirektion Wetterau, des bbw Südhessen und die Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Bad Nauheim kontinuierlich daran, dieses wichtige Angebot in der Bevölkerung bekannter zu machen. „Alle Bürgerinnen und Bürger sollten wissen, dass sie dieses Angebot im Notfall nutzen können. Die Gesundheit der Betroffenen steht nach einer solchen Tat im Vordergrund, sowohl körperlich durch die Versorgung im Krankenhaus als auch seelisch durch die psychosoziale Beratung des Frauen-Notrufs,“ führt Claudia Taphorn vom Fachdienst Frauen und Chancengleichheit aus. Zu diesem Zweck wurden bereits Flyer, Poster und Broschüren gedruckt und in der Wetterau verteilt. In diesem Jahr konnten mit Hilfe finanzieller Förderung durch das Hessische Ministerium für Soziales und Integration und des Fachdienstes Frauen und Chancengleichheit 50 große Banner gedruckt werden, die anlässlich des Internationalen Frauentages in der ganzen Wetterau aufgestellt wurden.

Neben der Auffahrt zum Hochwaldkrankenhaus stehen weitere Banner in Bad Nauheim, aber auch in Friedberg, Nidda, Florstadt, Reichelsheim, Wölfersheim, Echzell, Ortenberg, Glauburg und anderen Gemeinden finden sich die großen, in blau gehaltenen Infoplakate. „Wir freuen uns, dass sich so viele Städte und Gemeinden an der Aktion beteiligen. Das Angebot der medizinischen Soforthilfe nach Vergewaltigung hat sich im Wetteraukreis etabliert und kommt den Menschen zu Gute, die sonst aus Scham, Angst oder Unwissen auf eine medizinische Versorgung verzichten würden“, resümiert Landrat Jan Weckler abschließend.

 

Weitere Informationen zur Medizinischen Soforthilfe nach Vergewaltigung finden Sie unter www.soforthilfe-nach-vergewaltigung.de. Für Beratung und Unterstützung können Sie sich an den Frauen-Notruf Wetterau e.V. wenden (Telefon: 06043 4471, E-Mail: , Homepage: www.frauennotruf-wetterau.de).

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